Nach meiner Reise nach Armenien, Aserbaidschan und Georgien im März, die ich krankheitsbedingt leider früher abbrechen musste und dadurch den Länderpunkt Malta verpasste, ging es Anfang April bereits wieder weiter.
Die im September gebuchte Reise zu den Färöer-Inseln stand an. Glücklicherweise gaben mir die Ärzte kurzfristig grünes Licht, dass ich unter bestimmten Bedingungen fliegen und reisen darf. Somit konnte diese Reise, im Gegensatz zum Länderspiel der deutschen Nationalmannschaft in Mailand und dem Länderpunkt Malta, stattfinden.
Nach einer Nacht in Kopenhagen flog ich mit Atlantic Airways für rund 145 € (der ursprünglich über SAS für 86 € gebuchte Flug wurde bereits im Dezember von der Airline storniert) nach Vagar. Die beeindruckende Natur kurz vor der Landung war atemberaubend. Der Flughafen ist erwartungsgemäß klein, verfügt aber immerhin über drei Gates. Im Durchschnitt verkehren hier täglich 10-15 Passagierflüge (Ankunft und Abflug).
Der erste Punkt auf der Tagesordnung, nach Abholung des Mietwagens (rund 300 € für fünf Tage), war ein Besuch im Supermarkt. Auf den Färöer-Inseln wird, wie in den meisten nordischen Ländern, ausschließlich mit Karte bezahlt. Als Zahlungsmittel gilt die färöische Krone oder die dänische Krone. Dabei handelt es sich nicht um eine eigenständige Währung, sondern um eine lokale Version der dänischen Krone: Färöische Banknoten sind im Umlauf, während dänische Münzen verwendet werden. Die färöische Krone ist somit 1:1 an die dänische Krone gekoppelt.
Nicht nur die Währung ist eng an Dänemark angelehnt, auch Preise, Supermärkte und Lebensmittel ähneln denen auf dem Festland. Dabei sind die Preise auf den Färöer-Inseln sogar noch etwas höher. Das überrascht nicht wirklich: Für einige notwendige Lebensmittel summierte sich der Betrag schnell auf 35 €. In Deutschland würde man dieselben Waren vermutlich für 20 bis 25 € bekommen – als grober Vergleich.
Bevor es zum eigentlichen Highlight des ersten Tages, dem Länderpunkt, ging, checkten wir in unsere wirklich schicke und ruhige Unterkunft ein. Wir hatten uns bewusst gegen eine Unterkunft in der Hauptstadt Tórshavn entschieden. Unsere Unterkunft, das Cottage by the Sea in Sørvágur, lag direkt am Wasser und unweit des Flughafens – was wegen des überschaubaren Flugverkehrs kaum störte. Für vier Nächte zahlten wir insgesamt 466 €, bei einer Kapazität von bis zu vier Personen.
B68 Toftir – KÍ Klaksvík 0:2 • Meistaradeildin • ca. 300 Zuschauende • Eintritt: 13,39€ |
Rund eine Stunde Autofahrt von der Unterkunft liegt der Ort Svangaskarð wo dieser wirklich schöne, am Meer liegende Ground ist. Scheinbar wird hier auch grade noch ausgebaut bzw. renoviert. Einige Sitzreihen und teilweise der generelle Untergrund zur Befestigung fehlte. Man könnte meinen hier war der ein oder andere Ostdeutsche Verein zu Gast. Aber lediglich ein Cottbus Sticker deutete auf etwaiges hin.
Zur großen Freude konnte man auch hier den Eintritt per Karte zahlen und das ging sogar ganz ohne Kartengerät sondern einfach übers Handy von der Kassiererin. Verrücktes Konzept. Als Ticket gabs ein ausgedruckten, zurechtgeschnitten Papierschnipsel. Aber immerhin nummeriert (#116) und mit dem aktuellen Gegner. Das hat man schon deutlich schlechter gesehen!
Das nächste Highlight folgte direkt. Es gab Suppe für schlappe 3,35€. Und die war köstlich und sehr wohltuend, war der Wind im Ground doch wirklich sehr eisig.
Das Spiel war.. naja okay. Gibt nicht so viel zu sagen. Auf den Rängen gab es auf beiden Seiten sowas wie Support, wenn auch sehr eintönig. Aber sowohl Trommeln als auch ein Megafon waren vertreten. Am Ende gewann der Favorit und sonderlich ansehnlich war es nicht. Aber das dürfte auch niemanden überraschen.
Alles in allem ein wirklich gelungener Länderpunkt mit einer TOP View und sehr guter Verpflegung zu sehr fairen Preisen.
Der 2. Tag begann mit einem schönem Frühstück und für mich sehr entspannt. Meine Reisebegleitungen haben eine kleine Wanderung unternommen, auf die ich nach ärztlicher Anweisung verzichten musste. Also habe ich mir einen entspannten Vormittag in der Unterkunft gemacht und das Meer, die frische, sehr klare Luft und die Natur genossen.
Am Nachmittag ging es dann zum 2. und leider letztem Spiel in die Hauptstadt nach Tórshavn.
Färöer Inseln (W) – Moldawien (W) 2:0 • Tórsvøllur • ca. 500 Zuschauende • Eintritt: 0,00€ |
Auch hier ging es direkt mit einem Highlight los. Auf der Suche nach der Kasse wurde ein bzw. der einzige Ordner angequatscht. Da es anscheinend nur p@h Tickets online gab, wusste er auch nicht so direkt was er antworten sollte. Nach ein paar Sätzen Smalltalk und der Frage wo wir herkommen sollten wir kurz 1-2 Minuten an der Seite warten. Nachdem der Einlass etwas leerer und ruhiger wurde, wurden wir netterweise so reingelassen. S/o an der Stelle an den Atzen. So kann ein Stadionbesuch doch starten.
Das 2000 eröffnete Stadion (2011 Flutlicht Ausbau) fasst 6000 Zuschauende und wirkt sehr modern. Lediglich die eine offene Seite „stört“ das Gesamtbild etwas.
Das Spiel an sich war wirklich sehr gut und Unterhaltsam. Die Frauennationalmannschaft der Färöer Inseln war die der Moldawischen deutlich überlegen und gewann am Ende hochverdient 2:0. Auf beiden Seiten hätten durchaus 1-2 Tore mehr fallen können
Am 3. Tag ging es nach einem wirklich sehr leckeren Frühstück im Café Pollastova (wirklich eine große Empfehlung!) unter anderem zum Fossá Wasserfall, der Saksun Kirche, dem Risin og Kellingin Aussichtspunkt und dem Gjógv Natural Harbour. Typische Touristische Sehenswürdigkeiten. Bilder gibts wie immer weiter unten in der Galerie.
Ehe es am Montag wieder über Kopenhagen per SAS-Flug in die Heimat ging, war es am Sonntag für mich nochmal entspannt. Das Programm meiner Begleitungen konnte ich auch diesmal nicht mitmachen. Trotz dieser Abstriche war die Reise und generell die Färöer Inseln wirklich wunder wunderschön und einfach nur zu empfehlen. Als kleiner Tipp: Wenn ihr eine Unterkunft mit eigener Küche habt, nehmt Nudeln, Pesto, Reis o.ä. mit. Spart vor Ort einiges an Kosten, da die Lebensmittel wirklich ins Geld gehen mit der Zeit. Auch die Restaurants sind nicht grade günstig.
Grobe Kostenaufstellung:
Zug Kopenhagen: 35€, Unterkunft Kopenhagen: 33€, Flug Färöer: 145€, Unterkunft Färöer 4 Nächte: 466€ / 156€ p.P
Mietwagen 5 Tage 300€ / 100€ p.P, Tank: 60€, Maut für Tunnel (wird über Kennzeichen Erfassung automatisch abgezogen): 150€
Preise sind gerundet und nicht auf den Cent/Euro genau.