Die größte wehende Fahne Europas – Aserbaidschan

Die größte wehende Fahne Europas – Aserbaidschan

Noch bevor der Länderpunkt Georgien abgehakt war, stand ein Tagesausflug von Tiflis nach Baku an. Für nur 130 € wurden wir morgens hin- und nachts wieder zurückgeflogen – ein echtes Schnäppchen. Nach der Landung in Baku ging es per Taxi bzw. Yandex in die Stadt, wo uns zunächst die beeindruckende Größe überwältigte. Die Straßen waren jedoch überraschend leer. An diesem Freitagvormittag war kaum eine einheimische Person unterwegs. Nur in der Altstadt begegneten wir den üblichen Touristengruppen, einigen Katzen und wenigen Einheimischen. Besonders die Jugendlichen vor Ort versuchten alle paar Meter, Gespräche zu beginnen, um ihren Touristenkram anzubieten.

FunFact: In Baku weht die größte Fahne der Welt. Sie misst 36 Meter in der Breite und 72 Meter in der Länge.

Da wir nicht genau wussten, wie wir unsere Zeit verbringen sollten, entschieden wir uns, in unser gebuchtes Hotel einzuchecken. Obwohl wir keine Nacht in Baku bleiben wollten, mussten wir für das Visum eine Unterkunft angeben. Ob das tatsächlich kontrolliert wird, wissen wir nicht. Doch sicher ist sicher – besser haben als brauchen. Die 10€ pro Person machen da auch keinen großen Unterschied.

Im Hotel angekommen, wurde uns nahegelegt, ein Zimmer mit zwei Einzelbetten statt einem Doppelbett zu nehmen. Anfangs verstand ich nicht, warum, mir war das ehrlich gesagt egal, da es nur zum Ausruhen und Frischmachen gedacht war. An Homophobie dachte ich dabei nicht. Umso schockierter war ich, als meine Reisebegleitung mich aufklärte. Es war das erste Mal, dass mir ein solches Verhalten offen begegnete, auch wenn ich selbst nicht betroffen bin. Es ist wirklich erschreckend, so etwas zu erleben – und das ist dort Alltag. Homosexuelle Handlungen werden einfach nicht toleriert.

Doch das war nicht der einzige „Schock“. Das Zimmer? Für 10€ pro Nacht und Person kann man nicht viel erwarten. Ein funktionierender Fernseher wäre jedoch nett gewesen, zumal einer an der Wand montiert war. Der Lichtschalter im Bad war reine Dekoration – eine Glühbirne fehlte komplett.

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Kommen wir nun zum erfreulicheren Teil: Länderpunkt 30 – für mich ein bedeutender Meilenstein und stets eine beeindruckende Zahl. Rund 40 Minuten außerhalb von Baku, günstig per Taxi zu erreichen, lag der Ground. In der wunderschönen, untergehenden Sonne und bei freiem Eintritt herrschte eine wundervolle Atmosphäre. Rund 75 Zuschauer waren heute gekommen, davon fast die Hälfte Anhänger der Gäste.

Auf der Heimseite gab es sogar zwei Trommeln, und der Trommler nahm seine Aufgabe sehr ernst. Lautstärkemäßig war das jedoch das Maximum. Bei den Gästen hing eine schlichte „Sektori 12“-Zaunfahne. Für so geringe Erwartungen wurde dennoch einiges geboten. Alles in allem ein gelungener Ausflug. Sportlich gibt es kaum etwas zu berichten: Zwei Tore fielen – und das freut den Hopper.

Qualitativ war das Spiel aber weder gut noch besonders sehenswert. Doch was hätte man auch anderes erwarten sollen? Ein sehr ruppiges, teilweise hektisches Match mit vielen überforderten Spielern. Unterhaltsam war es sicherlich – aber nicht mehr.

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