Unverhofft kommt oft. Die Vervollständigung der A-Lyga stand schon länger auf meiner To-Do-Liste, schließlich spielen dort nur 10 Vereine, und 10 Stadien – in dieser Saison sogar nur 9 wegen Ground-Sharing – sind durchaus machbar.
Vier fehlten noch, und dass sich diese alle „in einem Rutsch“ erledigen lassen würden, schien eher unwahrscheinlich.
Doch gerade wenn man nicht damit rechnet, eröffnen sich die besten Chancen. So ergab sich Ende April die Möglichkeit, im Juni doch noch einmal nach Litauen zu reisen. Dank des überraschend gut ausgebauten Zug- und Busnetzes konnte ich die letzten vier Stadien in einer neuntägigen Tour besuchen. Auch diesmal wird es, wie schon zuvor, nicht zu jedem Spiel einen ausführlichen Bericht geben, sondern eher kurze Zusammenfassungen mit 2–3 Sätzen und Fotos.
MFA Žalgiris vs. FK Banga Gargždai 3:0 • Eleda Stadion • A Lyga Woman • |

FK TransINVEST vs. FK Minija 3:0 • Sirvintu Stadionas • I Lyga • |
Ein Ground, der mich schon lange nervt – genau wie der Verein selbst. TransINVEST Vilnius ist ein künstlich hochgezogener Investorenklub, der mit Vilnius kaum etwas zu tun hat. Das Stadion liegt nämlich etwa 50 Minuten mit dem Bus entfernt. Nach dem rasanten Aufstieg von der dritten in die erste Liga, dem Gewinn des Pokals und anschließendem Abstieg, steht man nun in der 2. Liga auf dem ersten Platz. Ein erneuter Aufstieg in die erste Liga ist also durchaus wahrscheinlich – für zukünftige Komplettierungen ein nicht zu unterschätzender Faktor.


DFK Dainava Alytus – FK Banga Gargždai 2:1 • Alytaus stadionas • A Lyga • |
Ein wirklich beeindruckendes Stadion im Südwesten Litauens. Hardticket für 8 € an der Tageskasse erhalten. Im Heimbereich wurden nach dem späten 2:1-Sieg von Alytus in der 90+4 mit drei Fackeln gefeiert. Ein großartiges Erlebnis!



FC Džiugas Telšiai – FK Riteriai 2:1 • Telšiu centrinis stadionas • A Lyga • |
Zur fast vollständigen Komplettierung wurde ausnahmsweise etwas Besonderes gegönnt. Der Ticketkauf erfolgte, wie auf Instagram angekündigt, ausschließlich online und kostete 8€. Das scheint in der ersten Liga Standard zu sein. Doch dann entdeckte ich den Button „VIP-Tickets“ – mal schauen, kostet ja nichts. Für nur 15€ gab es „unbegrenzte Getränke und Snacks“. Da wurde sofort zugeschlagen. Leider gab es keine Softdrinks oder Wasser, was eine willkommene Abwechslung gewesen wäre, denn das vierte Bier begann doch deutlich zu drücken.




FA Šiauliai B – FK Babrungas Plungė 0:1 • Šiauliu Gytariu zemutinis stadionass • I Lyga • |
Der Aufenthalt in Šiauliai bot die perfekte Gelegenheit, den Spielort der B-Mannschaft zu besuchen. Obwohl etwas außerhalb gelegen, ist das Stadion dank eines hervorragenden Busnetzes problemlos erreichbar. Bei schlechtem Wetter nutzt auch häufig die erste Mannschaft diesen Ground.


FK Kauno Žalgiris B – FK Nevėžis Kėdainiai 2:2 • Kauno Žalgiris FA stadionas • I Lyga • |
Da ausreichend Zeit und perfektes Wetter zur Verfügung standen, wurden diese beiden Spiele der zweiten und dritten Liga besucht. Das Spiel in Suduva war ursprünglich für die Halle geplant, wurde aber wegen des wirklich herausragenden Wetters ins Stadion verlegt. Zwar handelte es sich um einen Re-Visit, doch das ist Jammern auf hohem Niveau – das Stadion ist wirklich erstklassig.


FK Sūduva Marijampolė B – FKS Ukmergė 3:2 • Hikvision Arena • II Lyga • |




FC Hegelmann – FK Sūduva Marijampolė 0:2 • Raudondvario Stadionas • A Lyga • |
Es war endlich soweit. An einem warmen, sonnigen Montagabend, dem letzten Tag im Juni und damit auch dem Abschluss der Saison 2024/2025, sollte es geschehen: Die A Lyga, Litauens höchste Spielklasse, sollte komplettiert werden. Das Stadion, ein moderner Neubau, liegt etwa 45 bis 60 Minuten außerhalb von Kaunas. Den alten Spielort des FC Hegelmann hatte ich bereits 2023 bei meinem letzten richtigen Besuch in Litauen gesehen. Nun stand hier also der finale Spieltag an. Es war nett, dass es zu diesem Anlass sogar eine Halbzeitshow gab ( 😉 ). Dank kostenfreiem Eintritt – auf Nachfrage erfährt man, dass das hier üblich ist – fanden sich immerhin rund 700 Zuschauer ein. Die Stimmung war, wie erwartet, eher zurückhaltend. Die Gäste aus Suduva waren gut vertreten, ebenso wie etwa 15 deutsche Hopper, die an diesem Montag scheinbar nichts Besseres vorhatten.

